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Amélie Persché im POPMAGAZIN-Interview: „Manche Firmen lügen einfach!"

(c) Alexander Bachmayer
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WIEN. Sie ist eine Sängerin, die man sich merken muss: Amélie Persché. Schon früh fing sie mit dem Songwriting an. Und da sogar auf Deutsch, was ihr aber nicht so gefiel. Sie ist 16 Jahre alt und engagiert sich für eine bessere Welt. Seit einiger Zeit lebt sie als Veganerin. Welch Umstellung das für die Sängerin war, welchen Beitrag sie für eine bessere Umwelt leistet, was sie an der Stadt Wien schätzt und was sie von Hatern hält, verriet sie via Zoom im POPMAGAZIN-Interview mit Redakteur Hans Juergen Gernot Miggl.

 

POPMAGAZIN: Only Lies" heißt deine aktuelle Single. Darin geht es um große Lügen, die einem erzählt werden. Was sind so Lügen, die dich besonders beschäftigen?

 

AMÉLIE PERSCHÉ: Als ich diesen Song geschrieben habe, war Donald Trump noch US-Präsident. Was mich beschäftigt: Viele Firmen sagen, dass sie ökologisch sind, aber es ist eigentlich nur ein Vorwand. Oder in anderen Bereichen der Industrie oder der Finanzwelt wird oft die Unwahrheit gesagt. Vor allem bei Umweltthemen wird gelogen.

 

Wie wichtig ist die Auseinandersetzung mit der Umwelt für dich?

 

AMÉLIE: Für mich ist es ein sehr großes Thema!

 

Welchen Beitrag leistet du dazu, das die Umwelt besser werden kann?

 

AMÉLIE: Ich ernähre mich vegan und besuche auch die „Fridays For Future"-Demos. 

 

Cool! Wie lange ernährst du dich schon vegan?

 

AMÉLIE: Seit über zwei Jahren.

 

War es für dich eine schwere Umstellung? Hattest du davor auch Fleisch konsumiert?

 

AMÉLIE: Ich bin von einem Tag auf den anderen von Fleisch auf vegane Kost umgestiegen. Es war am Anfang natürlich ein bisschen schwer, aber nach den ersten vier Wochen ging es leichter. Leider machen sich einige Leute über einen lustig. Das ist eher das Schwerere dabei und die Diskussionen, die man mit diesen Leuten führen muss. 

 

Wie verteidigst du deine Einstellung vor Freunden, Bekannten und der Familie?

 

AMÉLIE: Ich habe immer meine Argumente. Ganz egal, mit welchem Argument sie kommen. (lacht)

 

(c) Alexander Bachmayer
(c) Alexander Bachmayer

Es ist wohl nie schlecht, wenn man schlagfertig ist! Was willst du mit deiner Musik ausdrücken?

 

AMÉLIE: Ich möchte gerne Leute ansprechen, die auch das Gefühl haben, dass viele Firmen lügen. Vor allem, dass sie das Gefühl vermitteln, dass man nichts dagegen tun kann. Leute, die sich in einer ähnlichen Position wie ich befinden, möchte ich auch abholen.

 

Wie bist zur Musik gekommen?

 

AMÉLIE: Mein Vater ist Komponist. So konnte ich schon von klein auf Musik machen und habe viel gesungen.

 

Mit welchem Alter hast du deine ersten Songs geschrieben?

 

AMÉLIE: Vor drei Jahren (da war sie 13 Jahre alt; d. Red.). Dann wurde es immer mehr.

 

Ist es leicht für dich ein Thema zu finden, worüber du schreiben magst?

 

AMÉLIE: Ja! Meistens ist es so wenn mich ein Thema beschäftigt, dann schreibe ich darüber einen Song. Ich habe zum Bespiel ein Thema worüber ich mich ärgere, wo so viele Lügen erzählt werden, also schreibe ich einen Song dazu! 

 

(c) Alexander Bachmayer
(c) Alexander Bachmayer

Das Video zu „Only Lies" ist ziemlich cool geworden. Welche Story steckt dahinter?

 

AMÉLIE: In der ersten Strophe des Songs möchte ich die Lügen darstellen, die wir uns gegenseitig im Alltag erzählen. Da stelle ich zum Beispiel einen Mutter-Tochter-Streit mit meiner Mama nach. In der zweiten Strophe geht es eben um die großen Lügen, die uns erzählt werden.

 

Welches Thema hat dich zuletzt aufgewühlt?

 

AMÉLIE: Die EU hat das Gesetz durchgebracht, dass vegane Milchprodukte nicht mehr als Milch bezeichnet werden dürfen und daher auch keine Begriffe mit dem Wort "Milch" auf der Verpackung stehen dürfen. Darüber ärgere ich mich.

 

Welche Vorbilder hast du in der Musik?

 

AMÉLIE: Ich mag Destiny's Child sehr gerne. Die Beatles finde ich natürlich auch cool. 

 

Wie lange hast du gebraucht, deinen eigenen Stil in der Musik zu finden?

 

AMÉLIE: Ich habe in den letzten drei Jahren seit ich Songs schreibe, diesen Stil des Songwritings entwickelt. Wenn ich im Studio mit meinem Stiefvater aufnehme, dann ist es so, dass es meinen Stil noch mehr trifft. 

 

War es für dich immer klar, dass du Songs auf Englisch aufnehmen möchtest?

 

AMÉLIE: Ich hab den ersten Song, den ich versucht habe zu schreiben auf Deutsch gemacht, aber er wurde nicht so gut. Dann habe ich einfach auf Englisch geschrieben und es war für mich gleich viel einfacher.

 

Was sind deine Pläne für deine musikalische Zukunft?

 

AMÉLIE: Mindestens zehn Songs habe ich schon fertiggeschrieben. Diese möchte ich zeitnah auch aufnehmen. 

 

(c) Amélie Persché
(c) Amélie Persché

Du lebst in Favoriten. Was magst du generell an der Wiener Musikszene?

 

AMÉLIE: Ich muss sagen, da ich viel in der klassischen Szene tätig bin und auch in Orchester spiele, finde ich die Angebote der Opern oder des Musikvereins toll. Mir gefällt, dass Wien so vielseitig ist. 

 

Welche Instrumente spielst du?

 

AMÉLIE: Hauptsächlich spiele ich Bratsche und Klavier. Am Klavier komponiere ich auch.

 

War das Notenlesen für dich einfach?

 

AMÉLIE: Ich war in der Volksschule bei den Wiener Sängerknaben und da habe ich echt viel in diesem Bereich gelernt. 

 

Hast du auch negative Kommentare auf deine Videos im Internet bekommen?

 

AMÉLIE: Ja. Ein Video von mir wurde auf Puls4 im Fernsehen gezeigt. Natürlich gibt es dann Leute, denen es nicht gefällt. Aber es waren unter den negativen nicht so viele konstruktive Kommentare dabei. Negative Sachen lasse ich einfach so stehen. Aber es gab sehr viele nette Kommentare!

 

Wie sehr ärgert dich ein „Dislike" auf YouTube?

 

AMÉLIE: Es ist halt so. Ich kann und muss nicht allen gefallen. Es war bei meinem zweiten Song, daher war es für mich ein wenig plötzlich, aber es ist okay. 

 

Steckbrief: AMÉLIE PERSCHÉ

 

Alter: 16 Jahre.

Lebt in Wien-Favoriten.

Schülerin an einem Musikgymnasium.

Lieblingsspeise: Vegane vietnamesische Sommerrollen (Die bereite ich immer selbst zu, die sind sehr gut!").

Lieblingsgetränk: Fentimans Rose Lemonade.

Lieblingsplatz: Österreichs Wälder.

Traumreiseziel: London. 

Lieblingssong: Alle Lieder von Tracy Chapman!"

Fun Fact: Ich bin sehr tollpatschig! Einmal bin ich sogar über die offene Türe des Geschirrspülers  gestolpert und direkt darauf gefallen."

 

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