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POPMAGAZIN-Interview mit Starmania-Semifinalist Sebastian Mucha: "Anfangs dachte ich mir, fehl am Platz zu sein"

Sebastian Mucha tauscht Streifenwagen für die große Bühne. (c) ORF / Hans Leitner, Günther Pichlkostner
Sebastian Mucha tauscht Streifenwagen für die große Bühne. (c) ORF / Hans Leitner, Günther Pichlkostner
Sebastian Mucha beim Shooting. (c) ORF / Günther Pichlkostner
Sebastian Mucha beim Shooting. (c) ORF / Günther Pichlkostner

WIEN. Heute tauscht er wieder einmal Polizeiuniform und Streifenwagen gegen Mikrofon und große Bühne. Die Rede ist vom Niederösterreicher Sebastian Mucha, der ansonsten für Recht und Ordnung sorgt. Im POPMAGAZIN-Interview mit Redakteur Hans Juergen Gernot Miggl verriet der 24-Jährige wie er zur Musik kam, wie groß das Zittern nach Show #01 war und warum er sich anfangs ein wenig fehl am Platz gefühlt hat.

 

Sebastian Mucha. (c) ORF / Günther Pichlkostner
Sebastian Mucha. (c) ORF / Günther Pichlkostner

POPMAGAZIN: Wie groß war deine Anspannung bei der ersten Qualifikationsshow?

SEBASTIAN MUCHA: „Ich muss sagen, sehr gering. Eigentlich war ich ziemlich relaxt. Nur bei der Entscheidung, als wir auf den Stühlen saßen, war ich am meisten nervös. Da zitterten wir, ob nun unser Name vorgelesen wird oder nicht. Da war die Anspannung schon sehr, sehr groß. Vorher aber nicht. Obwohl es überraschend für mich war. Es ist für niemanden etwas Alltägliches auf so einer Bühne zu stehen. Gott seid dank war ich nicht verkrampft!

Das ist auch wichtig. Hast du einen besonderen Bezug zu deinem Auftrittssong "Someone You Loved" von Lewis Capaldi? Ist es gar eines deiner Lieblingslieder?

SEBASTIAN: „Schon. Es ist genaue meine Musikrichtung. Da fühle ich mich wohl, da meine Stimme gut zu Balladen passt. Generell taugt mir der Künstler (Lewis Capaldi; d. Red.). Daher war es für mich klar, dass ich diesen Song einfach nehmen "muss"."

 

Wenn wir nun ein paar Jahre zurückblicken: Was waren deine ersten Begegnungen mit der Musik?  

SEBASTIAN: „Der Radio lief bei uns sehr oft. Auch, wenn wir dreieinhalb Stunden im Auto zum Skiurlaub unterwegs waren, habe ich als kleines Kind, so gut es ging, zu den Radiohits mitgesungen. Ich habe keine musikalische Ausbildung. Zwar begann ich in der Volksschule mit dem Trommelspiel, aber hörte nach zwei Jahren wieder auf. Später brachte ich mir Gitarre und das Singen selbst beí. Vor Starmania habe eigentlich aber immer nur für mich selbst gesungen."   

 

Schreibst du auch eigene Songs? 

SEBASTIAN: „Trotz meiner limitierten Fähigkeiten, da ich kein gelernter Musiker oder gelernter Gitarrist bin, ich kann zwar alle Akkorde spielen, schreibe ich selbst Songs. Die Melodie dazu mache ich zum großen Teil nach Gehör und Gespür."   

 

„So kann ich mir später wenigstens keine Vorwürfe machen", Sebastian über seine Teilnahme. (c) ORF / Pichlkostner
„So kann ich mir später wenigstens keine Vorwürfe machen", Sebastian über seine Teilnahme. (c) ORF / Pichlkostner

Familie, Freunde und Bekannte haben dich im Vorfeld dazu überredet, dass du dich bei Starmania21 bewerben solltest. Wann war es für dich dann fix, dass du diesen Schritt wagst?

SEBASTIAN: „Laufend bekam ich Nachrichten, sei es von Fußballkollegen oder auch von Familienmitgliedern. Sie hörten es nahezu täglich im Radio, dass es zu einem großen Comeback von Starmania kommen wird. Meine Schwester meinte "Magst du da nicht mitmachen?" und mein Schwager, also ihr Mann, schickte mir den Link per WhatsApp. Anfangs war ich eher doch zögerlich, weil mir schon bewusst war, dass das eine ganz andere Hausnummer ist, als mein bisheriges musikalisches Schaffen. Nach dem Motto "Hilft's nicht, schadet's nicht" sendete ich meine Bewerbung ein. Mehr als, dass sie sagen könnten, ich wäre nicht gut genug dafür, kann ja ohnehin nicht passieren. So kann ich mir später wenigstens keine Vorwürfe machen und muss nicht denken "Das hätte ich auch sehen können!", wenn ich die KandidatInnen im Fernsehen sehe und ich mich nicht getraut hätte." 

 

Gute Aussage! Wenn wir nun wieder zur Qualifikationsrunde und deinem ersten Auftritt bei Starmania21 zurückkommen: Wie sicher warst du dir, dass du es ins Semifinale schaffen könntest?

SEBASTIAN: „Ohne falsche Bescheidenheit vorzuspielen, würde ich sagen, dass das ich nur zu 20 bis 25 Prozent mit meinem Einzug ins Semifinale rechnete. Ich bin ja alles andere als ein Profi. Sehe mich eher als Laie, wenn ich denke, dass viele andere KandidatInnen bereits Musik studieren oder einiges im Geschäft machen und schon mit einem Fuß in der Tür sind. Viele, die bereits musizieren, sehen das sicher als Sprungbrett und wollen die eigene Karriere pushen. Anfangs dachte ich mir gar, dass ich fehl am Platz sei. So rechnete ich eher, dass es bei diesem einen Mal bleiben wird. Was für mich aber auch schon super gewesen wäre."


Du bist als Polizist tätig. Wie kannst du das mit deinen Zeiten beim ORF und Starmania21 vereinbaren? Musst du dir Urlaub nehmen, bist du freigestellt worden?

SEBASTIAN: „Es wird mir sehr entgegengekommen. Ich bin zwar nicht komplett freigestellt, bis auf diese Woche, in der die intensiven Trainings vor Ort sind, arbeite ich ganz normal. Mit meinem Dienstgeber habe ich eine Vereinbarung, die für beide Seiten stimmig ist. Dafür bin ich sehr dankbar."

 

Wovor hast du Angst?

SEBASTIAN: „Gott sei dank habe ich zum Beispiel keine Spinnenphobie. Ganz im Gegenteil: Ich bin ein sehr tierlieber Mensch. Ängste sind aber in Zeiten wie diesen, also, dass jemand erkrankt oder dass man sonst etwas nicht so Positives erfährt, natürlich in einer gewissen Form da. Dennoch darf man nie ängstlich durchs Leben gehen, sonst wird man nie weiterkommen."

 

Sebastian bei seinem Auftritt in der ersten Starmania-Qualifikationsrunde. (c) ORF / Hans Leitner
Sebastian bei seinem Auftritt in der ersten Starmania-Qualifikationsrunde. (c) ORF / Hans Leitner

Hat sich bei dir etwas geändert seit Anbeginn der Corona-Pandemie?

SEBASTIAN: „Da ich ja Fußballer bin und in diesen Sport sehr viel Zeit investiere, wenn der Spielbetrieb normal abläuft, verlagerte sich meine gewonnene Zeit durch die still stehende Meisterschaft mehr zur Musik hin. So konnte ich mich viel intensiver damit beschäftigen. Somit war es für mich sogar ein wenig positiv. Gerade in so einer Zeit, wurde mir noch mehr bewusst, wie wichtig die Gesundheit ist. Und auch die soziale Komponente. Also, dass man nicht nur auf sich selbst schaut, sondern auch für andere Menschen da ist. Ganz egal ob es nun die Familie ist oder es sich um fremde Personen dreht."

 

Angenommen du hast nur fünf Euro für einen schönen Tag oder Abend zur Verfügung. Was machst du und mit wem verbringst du die Zeit?

SEBASTIAN: „Gute Frage! Seit November 2020 habe ich eine Freundin. Es ist noch relativ frisch. Ich würde die Zeit auf jeden Fall mit ihr verbringen. Man muss nicht immer Glanz und Gloria haben, wenn man etwas unternimmt. Wir sind ab und an auch in den Bergen unterwegs. Somit würde ich mit den fünf Euro eine Jause kaufen und es uns oben am Berg gut gehen lassen." 

 

Interview: POPMAGAZIN.at / Hans Juergen Gernot Miggl, 19.03.2021

 

Im Semifinale tritt Sebastian Mucha mit dem Coldplay-Hit "Viva La Vida" an. (c) ORF / Hans Leitner
Im Semifinale tritt Sebastian Mucha mit dem Coldplay-Hit "Viva La Vida" an. (c) ORF / Hans Leitner

STECKBRIEF: SEBASTIAN MUCHA

 

Geburtsdatum: 26. Mai 1996.

Wohnort: St. Pölten (Niederösterreich).

Beruf: Polizist.

Hobbys: Fußball (Außenbahn), Tennis („Spiele auch Meisterschaft."), Gitarre spielen. 

 

Traumurlaub: Skandinavien („Finnland, Dänemark oder Schweden wird eines meiner ersten Reiseziele sein, wenn es wieder sein möglich wird.").

 

FOLGE SEBASTIAN MUCHA
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