Lea

Herkunft: Hannover (Deutschland)

Genre: Deutsch-Pop

Website: https://www.thisislealea.de/


Leas Song "Zu dir" ist ein Dauergast im Radio.  (c) Jens Koch
Leas Song "Zu dir" ist ein Dauergast im Radio. (c) Jens Koch

Wenn sie allein war, setzte sie sich ans Klavier und fing an zu musizieren. Es waren die Fragen an sich selbst, die intimen Monologe, die Musikerin LEA ihre unverwechselbar melancholische Stimme fürs erste Album »Vakuum« finden ließen. Heute muss es nicht mehr still um sie sein, um den Klang für ihre Gedanken zu finden. Es ist viel mehr fast so, als habe sie Freunde eingeladen, um gemeinsam Antworten auf das Leben zu finden. Zwar genießt die 26-Jährige immer noch hin und wieder die Momente im Zwiegespräch mit sich selbst, doch ihr zweites Album »Zwischen meinen Zeilen« fühlt sich insgesamt geselliger an, zeigt wundersame Facetten und die bunten Aspekte ihrer Generation.

 

Dass LEA mit ihrer neuen Offenheit den Nerv der Zeit trifft, spiegelt sich in Erfolgen wider: Als Teenager schrieb sie den Song »Wohin willst du?«, 2017 erreichte der Remix in Zusammenarbeit mit dem DJ-Duo Gestört aber GeiL schließlich Platz 11 der deutschen Charts. Ihre Single »Leiser« wurde zur Radio-Hymne und bescherte ihr die erste goldene Schallplatte. Die im Mai 2018 veröffentlichte Single »Zu dir« steigt kontinuierlich in den Airplay-Charts und wurde millionenfach gestreamt. Die Karriere hat Fahrtwind aufgenommen, LEA selbst bleibt aber bescheiden und charakterstark: »Ob ich vor vier Leuten spiele oder vor 1.000 – ich mache das aus Liebe, und weil ich das schon immer gemacht habe, das Liedermachen.«

 

Und doch machte ihr die enorme Resonanz Mut auf dem Weg zur Finalisierung des zweiten Albums »Zwischen meinen Zeilen«, das über Four Music erscheint. »Ich habe mich sehr geöffnet für die Produktion des zweiten Albums. Zum ersten Mal habe ich mit Freunden zusammen geschrieben, mit fünf verschiedenen Produzenten gearbeitet und mich von Vorurteilen der Popmusik gelöst. Ich wollte immer Indie sein, habe aber im Grunde immer schon Popsongs geschrieben. Heute stehe ich zum ‚Label‘ Pop und das macht richtig Spaß«, erklärt sie. Wie ein Befreiungsschlag sei das für sie gewesen, denn scheinbar grenzenlos lad̈ t das Genre jetzt zum Ausprobieren ein. Die oben erwähnte Single »Zu dir« schrieb sie gemeinsam mit Mark Forster, einem der aktuell erfolgreichsten Pop-Künstler Deutschlands.

 

LEAS musikalisches Selbstverständnis und ihre Authentizität erklärt sich durch ihre Biografie: Als der Klavier-Stimmer ins Haus kam und den Ton an Papas Piano anstimmte, hat sie schon als kleines Kind versucht, diesen einen Ton zu treffen – so erzählt man es Zuhause in Kassel. Der Vater ist Musiktherapeut, daheim gab es also immer Instrumente zu entdecken. Mit sechs Jahren begann LEA schließlich mit dem Klavierunterricht, mit elf schrieb sie die ersten Lieder, mit 15 landete sie einen YouTube-Hit. Noch bis vor kurzem studierte LEA in Hannover und zog abends durch die Kneipen, um dort auf Hut zu spielen – und plötzlich erkennt das ganze Land ihre zerbrechlich und zugleich kraftvolle Stimme wieder.

 

Auf den ersten Erfolgen ausruhen möchte LEA sich aber nicht, dafür ist ihre Stimme ihr viel zu wichtig: »Wenn ich erfolgreich bin, sehe ich das als Chance, anderen Frauen in der Musik den Weg zu ebnen und eine größere Sichtbarkeit für Künstlerinnen zu schaffen. In der deutschen Musik- und Radio-Landschaft gibt es hier noch einiges zu tun«, erwähnt sie mit sympathischer Motivation. Sowieso hat man das Gefühl, dass LEA erwachsen geworden ist und Stellung bezieht. Die zwölf Songs der neuen Platte umarmen die Leichtigkeit der Pop-Musik, sind aber zum gleichen Teil ehrliche Beobachtungen der Gesellschaft und des Zusammenlebens. »Bei diesem Album war mir wichtig, emotionale und auch traurige Lieder in einem teilweise positiven und energetischen Song-Gewand zu gestalten, sodass insgesamt eine lockere Energie entstehen kann. Ich finde es toll zu sehen, dass auch tiefgründige Texte auf tanzbaren Beats funktionieren«, so LEA. Mal konkret und mal subtil thematisiert sie die Unentschlossenheit, die Bindungsangst und die Suche nach der Selbstaufgabe ihrer Generation. LEA fasst es so zusammen: »Es geht mir darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und damit aufzuhören, sich zu vergleichen, mehr auf sich selbst zu achten. Manchmal wünsche ich mir, dass wir uns alle selbst mehr vertrauen.«

 

»Zwischen meinen Zeilen« ist ein sowohl schwereloser als auch tiefgründiger Pop- Musik-Entwurf, der dazu einlädt, sich vertrauensvoll fallen zu lassen.

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