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KØLEEN im POPMAGAZIN-Interview: „Es war so, als ob ich ins kalte Wasser gestoßen wurde“

(c) Lukas Plöchl, Mira&Adam
(c) Lukas Plöchl, Mira&Adam
(c) Mira Long
(c) Mira Long

WIEN. Auf ihrer Homepage steht, dass sie Sängerin & Försterin ist. KØLEEN schafft es tatsächlich, das Beste aus beiden Welten in ihrer Musik zu vereinigen. Ihr neuer Release „Cold Water“ widmet sich jener Zeit, in der sich die Wahlwienerin ins kalte Wasser geworfen fühlte. Im POPMAGAZIN-Interview mit Redakteur Hans Juergen Gernot Miggl spricht sie u. a. über Dauerkrisenmodus, Ticketpreise ihrer Konzerte und verbauten Boden.

 

POPMAGAZIN: „Hallo KØLEEN, danke für deine Zeit! Wir sind gerade im Klyo bei der Urania. Ich bin heute mit dem 5A Bus durch die Forsthausgasse gefahren. Irgendwie musste ich dabei an dich denken, du kannst dir wahrscheinlich denken warum.“ 

KØLEEN: „(lacht) Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ich Försterin bin?“

 

 „Ja durchaus, genau. Ich bin schon oft durchgefahren und irgendwie habe ich das immer neutral betrachtet, beziehungsweise war sogar eher fasziniert vom Platz. Da gibt es eine kleine Kapelle und einen Eisladen. Das ist so harmonisch und sogar Bäume gibt es dort! Du hast auch Videos im Wald gedreht. Was bedeutet der Wald für dich?“ 

KØLEEN: „Ja genau!  „What Am I Waiting For“ und „Remedy“.

Mir bedeutet der Wald sehr viel. In meiner Kindheit war ich mit meinem Papa oft dort. Wir haben gemeinsam Bäume gefällt und Forstwirtschaft betrieben. Mein Vater ist leider mittlerweile verstorben, jedoch ist der Forst für mich immer noch ein Arbeitsplatz und ein Ort zum Zurückkommen und Inspiration-Schaffen, geblieben. Mir war es einfach wichtig, dass das Musikvideo zu meiner Debütsingle im Wald gedreht wird. Um zu symbolisieren: Da komme ich her, da gehöre ich hin, das sind meine Wurzeln. Meine Wurzeln sind über die Forstwirtschaft in der Musik angelangt. Ich hole mir, so wie ein Baum, der sich die Nährstoffe aus dem Boden holt, aus der Natur meine Inspiration und Energie. Es gibt nichts Schöneres als in den Wald zu gehen, den Vögeln zuzuhören und einfach zu entspannen.“

(c) Lukas Plöchl
(c) Lukas Plöchl

 Wenn du sagst: „Der Wald als Inspirationsquelle“. Gibt es einen speziellen Baum als Inspirationsquelle?

KØLEEN: „Spannende Frage … Ich mag Ahorn irrsinnig gerne. Da gibt es den seltenen Riegelahorn. Dieser hat eine wunderschöne Maserung, wenn das Holz verarbeitet wird. Viele Musikinstrumente werden aus Riegelahorn gemacht. Eben wegen der Optik und weil das Holz einen ganz besonderen Klang macht.“

 

Holz ist also ein wichtiges Element, wie kann man sich dein Zuhause vorstellen? Gibt es viel Holz bei dir?

KØLEEN: „Ich bin ursprünglich aus der Obersteiermark, dem „Grünen Herzen Österreichs“ kann man sagen. (lacht) Da gibt es sehr viel Wald und sehr viele Bäume. Ich bin daher sehr naturverbunden aufgewachsen und in meinem Elternhaus gibt es auch viel verbautes Holz.“ 

 

Jetzt bist du schon eine Zeit lang in Wien. Ein Kulturschock für dich?

KØLEEN: „Also Kulturschock würde ich es nicht nennen, weil ich immer in meine Heimat zurückkomme. Ich bin dann ein paar Tage in der Steiermark, somit habe eigentlich immer beides. Auf der einen Seite die Stadt und auf der anderen Seite das Land und gleichzeitig meinen Job als Försterin. Somit habe ich eine gute Mischung aus Stadt, Land und Wald für mich gefunden. (lacht)“

 

Als weibliche Försterin ist man ja in der deutlichen Minderheit. Ich glaube über 97% sind Männer, Frauen bilden einen kleinen Anteil. Wird man da anders wahrgenommen als Frau, in der Försterszene? 

KØLEEN: „Man bleibt schon länger in Erinnerung. Die Forstwirtschaftsbranche ist sehr klein und man kennt sich. Ich würde es nicht empfinden anders wahrgenommen zu werden. Außer, dass ich vielleicht öfter beim Namen begrüßt werde.“

 

Wie viele Prozent der Förster*innen wissen, dass du Musikerin bist?

KØLEEN: „(lacht) Gute Frage! I don’t know!“

(c) Adrian Bidron
(c) Adrian Bidron

Bist du als Musikerin ein anderer Mensch? Von der Denkweise, der Einstellung her, von der Rücksichtnahme auf andere?

KØLEEN: „Also ich würde sagen, vom Wesen her bin ich immer gleich. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich meine Persönlichkeit in der Musik anders als in der Forstwirtschaft widerspiegelt. Aber um es genau zu wissen, müsste man Leute in meiner Umgebung fragen.“

 

Du hast gesagt, du bist damals mit deinem Papa zur Forstwirtschaft gekommen. War die Musik parallel dazu oder kam die erst später dazu? 

KØLEEN: „Also bei mir war die Musik eigentlich immer schon sehr präsent. Ich war zuerst im Volksschulchor und bin dann später zum Theater gekommen. Bei Theaterauftritten habe ich zum ersten Mal vor Leuten gesungen und Gitarre gespielt. Mein Vater war Hobbymusiker. Er hat oftmals mit der E- Gitarre gespielt und wir haben zusammen gejammt. Leider ist er so früh verstorben, dennoch bleiben die schönen Kindheitserinnerungen mit ihm.  Ich könnte mir gut vorstellen, dass es ihm irrsinnigen Spaß machen würde gemeinsam Musik zu machen.  Das wird es nun leider nicht mehr geben, deshalb schreibe ich jetzt einfach Songs über ihn.“

 

Was denkst du, was wäre sein Lieblingssong von deinen Songs?

KØLEEN: „Gute Frage … Vielleicht „Cold Water“, also mein nächster Release (VÖ: 06.05.2022). Übrigens auch momentan mein Lieblingssong. Ich freue mich schon sehr, wenn er rauskommt und das Video dazu. 

Was bedeutet „Cold Water“ für dich? 

KØLEEN: Als mein Vater krank wurde und danach verstorben ist, war es so, als ob ich ins kalte Wasser gestoßen wurde. Ich hatte so viele Dinge, um die ich mich plötzlich kümmern musste. Ich dachte mir anfangs so: „Wie soll ich das alles schaffen? So eine schwere Last auf meinen Schultern und du bist jetzt nicht mehr da. Wie soll ich das jetzt alles schaffen?“ Das war ein großer Schock für mich. Ich habe dadurch jedoch mitnehmen können: „Es ist manchmal auch gut, freiwillig ins kalte Wasser zu springen.“  Weil man über sich hinauswächst, stärker wird und einfach so viel über sich selbst lernt. Darum geht es in dem Song. „I’m gonna jump right into cold water.“ Ich mache das jetzt, ich bin stark und ich schaffe das.“

 

Ist Wasser für dich ein Element, das sehr wichtig ist?

KØLEEN: „Ich würde sagen Wasser, ist generell für unser ganzes Leben wichtig. Weil der Mensch hauptsächlich aus Wasser besteht. Tiere brauchen Wasser und auch wir Menschen brauchen Wasser, um am Leben zu bleiben.“

 

KØLEEN ist ja auch ein bisschen ein Wortspiel aus deinem eigentlichen Vornamen, Nicole und Kollin, das hat irgendetwas mit der Forstwirtschaft zu tun, habe ich gelesen?

KØLEEN: „Genau, man spricht es genau gleich aus, nur schreibt man es anders. Kollin ist ein Forstwirtschaftsbegriff, der eine Höhenstufe in den Mittelgebirgen, wo Buchen- und Eichenwälder gerne wachsen, beschreibt. Als ich für meine Prüfung zur Försterin gelernt habe, bin ich über den Begriff gestoßen. Mit dem Wort habe ich dann ein bisschen herum probiert und mir gedacht: „Hey, KOLEEN wäre eigentlich, ein super Künstlername.“. Streichen wir das „O“ noch durch, dann schaut es ein bisschen cooler aus und fertig. Das hat sich so gut und so richtig angefühlt und gleichzeitig stellt es immer wieder einen Bezug zur Forstwirtschaft und meinem Namen her, also perfekt.“

 

Was macht KØLEEN in ihren Videos aus?

KØLEEN: Ich bemühe mich in meinen Musikvideos, mit einer staken Bildsprache auszudrücken, da mir das irrsinnig viel Spaß macht. Ich liebe es Kontraste zu schaffen. Oft widersprechen sich die Lyrics die man hört, mit den Bildern sie man sieht. Es gibt viele statische, aber auch bewegte Bilder und extravagante Posen als Stilmittel. Es ist auf alle Fälle sehenswert, bitte ansehen!“

 

Ich habe mir ein paar angesehen, wirklich sehr sehenswert!

KØLEEN: „Dankeschön!“

Gerne! Wenn du sagst Kontraste, was ist der krasseste Kontrast für dich, allgemein?

KØLEEN: „Bei den Songs selbst, dass die Melodie vielleicht eher positiv ist und der Text eher nachdenklich. Aber das variiert immer wieder, da ich bewusst statische Stilmittel verwende aber auch mit starken Farben arbeite, einfach weil die Natur auch so bunt und vielfältig ist. 

Auch wenn meine Videos nicht immer im Wald gedreht werden, so versuchte ich zumindest die Farben der Natur darin einfließen zu lassen. Das Video zu „Where Are You“ haben wir auf der Burg Oberranna, in der Wachau, gedreht. Die Burg hat nichts mit Forstwirtschaft zu tun, aber ich finde die Location so traumhaft. Ich suche gerne Locations aus, die eine Geschichte erzählen können.“

 

Wenn man sich für Musik entscheidet, dann legt man grundsätzlich vielleicht einen weiteren Weg fest. Wie war es bei dir, warum hast du dich dafür entschieden professionell Musik zu machen?

KØLEEN: „Ich habe mich für Musik entschieden, weil ich gemerkt habe, dass es mir gut tut und es mir Spaß macht, mich durch Musik und Videos auszudrücken. Als der erste Song fertig war, hat sich das so richtig angefühlt und ich habe mir gedacht: „Passt, das will ich machen.“ Ich mache keine halben Sachen. Jetzt mach ich das, und schaue was passiert. Es macht mir nach wie vor Spaß und auch live zu spielen macht mir Spaß. Es gehört einfach zu mir dazu, genauso wie die Forstwirtschaft.“

 

Was ist dein Lieblingspublikum, oder was wäre ein Traumpublikum? Vor wem würdest du gerne auftreten?

KØLEEN: „Ich würde am liebsten vor Leuten auftreten, die meine Musik feiern, fühlen und Spaß haben und vielleicht sogar mitsingen. (lacht)“

 

Bei welchem Song drehst du leiser, wenn du ihn hörst? 

KØLEEN: „Hmm … Kann ich dir jetzt so gar nicht sagen… Ich habe das eigentlich nie. Das kann ich ehrlich gesagt gar nicht beantworten. Da müsste ich jetzt einmal 10 Minuten drüber nachdenken. (lacht)“

 

Zu welcher Situation passt deine Musik am besten?

KØLEEN: „Auf der einen Seite, wenn du traurig bist, aber Hoffnung suchst. Aber gleichzeitig auch dann, wenn es dir gut geht. Es passt finde ich für verschiedenste Lebenssituationen. So wie bei „World Keeps Turning“. Der Song hat eine super positive Melodie zum Mittanzen. Gleichzeitig sind die Texte ein bisschen nachdenklich. Ich finde, es funktioniert beides. So wie man sich gerade fühlt, kann man den Song wahrnehmen.“

(c) Adrian Bidron
(c) Adrian Bidron

Am Anfang des Gesprächs hast du gesagt, dass der Wald oder die Natur Inspiration sind. Gibt es auch Musiker*innen, die dich inspiriert haben deinen Stil zu finden?

KØLEEN: „Ich mag sehr gerne Musik von Maggie Rogers und Sigrid. Ich finde vor allem Sigrid macht das so cool. Sie hat eine starke Bühnenpräsenz und so viel Power. Das finde ich super. Ich freue mich auch, dass sie bald ein Konzert hat!“

 

Ah super, gehst du hin? 

KØLEEN: „Ja! (lacht) Ich habe mir die Karten schon vor einem dreiviertel Jahr gecheckt. (lacht)“

 

Gibt es aus Österreich jemanden den du hervorheben würdest?

KØLEEN: „Ich finde irrsinnig super, was OSKA, AVEC und Felicia Lu machen. Es gibt aber viele andere super Musiker*innen in Österreich.“

 

Wie sehr hat dich diese Zeit, die letzten zwei Jahre, verändert? Dieser Dauerkrisenmodus?

KØLEEN: „Also ich muss ehrlich sagen, von der Corona-Krise per se habe ich emotional anfangs wenig mitbekommen. Aus dem einfachen Grund: Als Corona begonnen hat, hat mein Vater einen schweren Unfall gehabt und war dann auf sehr viel Hilfe angewiesen. Es war dann lange nicht klar, kommt er durch oder nicht? Corona war für meinen Vater eigentlich das Schlimmste. Er war im Krankenhaus, und wir durften ihn nicht besuchen. Er war auf Reha und wir durften ihn nicht besuchen. Er war 3 Monate alleine und war in so einem Zustand, wo man sagt: er hätte seine Familie gebraucht, um weiterzumachen. Ich mag da jetzt auch nicht näher darauf eingehen. Ihm ist es wirklich nicht gut gegangen. In dieser Zeit habe ich auch den Song „World Keeps Turning“ geschrieben. Es war von heute auf morgen so, als ob mir der Boden unter den Füßen weggerissen wird und ich nicht mehr weiß: „Wie soll es morgen weitergehen? Wie soll mein Leben morgen weiter gehen?“ Und dann schaust du aus dem Fenster und siehst, dass das Leben von allen anderen, de facto, normal weiter geht. Auch wenn wir jetzt Corona-Krise gehabt haben. Es hat sich für mich anfangs so angefühlt: „Für jeden geht es normal weiter und meine Welt ist gerade erschüttert und zerstört.“ Durch Corona wurde das Ganze noch verstärkt, doch man lernt dann damit umzugehen. Das erste Jahr wo mein Vater auf sehr viel Hilfe angewiesen war, war wirklich schlimm. Als er dann verstorben ist, war das dann eher eine Erlösung für ihn. Er konnte dann frei sein. Inwiefern man jetzt im Tod den Trost finden kann, ist fragwürdig. Die gesamte Weltbevölkerung leidet unter der Pandemie. Und auch psychisch ist es nicht einfach. Jetzt macht nach der Reihe wieder alles auf und irgendwie hat man so gemischte Gefühle… mit Maske, ohne Maske? Ich trage dann doch gerne die Maske. Hoffen wir, dass es bald ein Ende nimmt und wir mental gestärkt werden können, auch durch die Natur… Jetzt kommt der Frühling, Blumen, Farben und Blätter werden sichtbar… ich glaube, dass man da auch sehr viel Hoffnung und Energie aus der Natur ziehen kann.“

(c) Mira&Adam
(c) Mira&Adam

Was ist deine Lieblingsjahreszeit?

KØLEEN: „Frühling. Wegen der Blumen und weil es einfach so bunt wird. Ich mag den Sommer auch voll gerne, weil es warm ist. Aber am liebsten ist mir ein richtig warmer Frühlingstag.“

 

Pflanzt du auch etwas an? Blumen, Gemüse?

KØLEEN: „Als Kind habe ich einen eigenen Garten gehabt, wo ich Blumen eingesetzt habe. Den habe ich jetzt nicht mehr. Bäume pflanzen ist jedoch immer wieder ein wichtiges Thema in der Forstwirtschaft.“

 

Würdest du einer jungen Frau dazu raten Försterin zu werden?

KØLEEN: „Wenn jemand, egal ob Frau oder Mann, wirklich Interesse daran hat und sagt: „Ich will mehr über den Wald, mehr über die Bewirtschaftung des Waldes, mehr über Waldbau und über Forstwirtschaft lernen.“ Dann sollte auf alle Fälle eine Ausbildung angestrebt werden.“

 

Wie sehr tut es dir weh, wenn du siehst, wieviel verbaut wird, mit Beton und Wohnungen? 

KØLEEN: „Wir werden immer mehr Menschen auf dieser Welt, wir können nicht noch 15 Stockwerke auf ein Gebäude draufsetzen. Es ist schon schlimm genug, dass so viel verbaut wird. Aber gleichzeitig ist dann auch die Frage: wo sollen denn die Leute hin? Entweder wollen wir Lebensraum schaffen oder nicht. Ich finde es wichtig, dass es Gebiete gibt, wo man nichts machen darf, Schongebiete. Du kannst jetzt auch nicht einfach einen Wald umholzen und ein Haus hinbauen. Das geht nicht. Es gibt Forstgesetze, vor allem in Österreich, sehr strikte Regeln darüber, was bebaut werden darf und was nicht. Zum Glück gibt es Gesetze, die das regeln.“

 

Was ist dein Lieblingsort auf der Welt?

KØLEEN: „Es ist ein geheimer Ort. In Kroatien auf einer Insel, wo ich viel Zeit in meiner Kindheit verbracht habe. Als ich 9 Jahre alt war, haben wir im Sommer, mit meiner Familie immer 1-2 Wochen dort gecampt. Ich habe dort viele Freunde aus der ganzen Welt kennengelernt und bin jedes Jahr wieder zurückgekommen. Das ist ein Ort, an dem ich einfach abschalten kann. Ich erinnere mich gerne an meine Kindheit zurück. Ich habe dort auch zum Musizieren angefangen. Das ist so ein ganz kleiner Ort, wo keine Autos fahren dürfen. Am Abend haben die Kinder immer so Stände gemacht und Muscheln verkauft. Dort habe ich mich dann dazu gesetzt und mit der Gitarre und einfach Straßenmusik gemacht, mitten in Kroatien. Es ist super angekommen. Das waren so meine ersten Anfänge. Ich bin Jahr für Jahr wieder gekommen und habe dort gespielt. Viele Leute kommen dann zu einem ähnlichen Zeitpunkt und erinnern sich: „Du bist die, die immer singt! Spielst du wieder was?“ Einmal war ich in einer Bucht und habe gesungen, wo ich gedacht habe es hört mich keiner. Am Abend meinte dann jemand: „Ich habe dich heute in der Früh spielen gehört!“ Und ich war so: „Oh mein Gott! Ich habe geglaubt ich singe leise“ Aber man hört das natürlich am ganzen Campingplatz. Es war jetzt nicht so, dass jemand gesagt hätte: „Hey hör auf zu spielen, was machst du da?“ Sondern eher so: „Schön, bitte mehr davon!“ Und das hat mir so viel Stärke gegeben auch Musik zu machen. Dort habe ich auch „Be Yourself“ und ein Paar andere Songs geschrieben. Ich komme jedes Jahr gerne zurück und freue mich auch dieses Jahr wieder dort zu sein und Musik zu schreiben.“ 

 

Wie teuer soll das teuerste Konzertticket von dir sein?

KØLEEN: „Ich würde sagen jeder soll das Geben was er geben kann und möchte. Natürlich muss man wirtschaftlich denken .... Wenn du eine super Location anmietest, die viel Miete kostet, musst du schauen, dass du es wieder reinbekommst. Aber ich denke, so viel man sich leisten kann und geben kann. Wenn jetzt jemand sagt er kann es sich nicht leisten, schaut sich aber trotzdem gerne das Konzert an, dann sag ich: „Bitte, komm zum Konzert.“ Einfach Zeit miteinander verbringen, Musik miteinander spüren und singen.“

(c) Mira&Adam
(c) Mira&Adam

Abschließend ein paar Steckbrieffragen. Was ist deine Lieblingsspeise?

KØLEEN: „Sushi.“

 

Dein Lieblingsgetränk?

KØLEEN: „Wasser! (lacht) Ich trinke meistens wirklich nur stilles Wasser.“

 

Zu welchem Song tanzt du am liebsten? 

KØLEEN: „Wow, du stellst gute Fragen … - I Don’t know! Es gibt einen Song, das ist so mein All-Time- Favourite Song. „Naive“ von The Kooks. Da muss ich immer mitsingen. Zum Mittanzen...?, da gibt’s so viele Songs. Ich tanze eigentlich zu allem was irgendwie tanzbar ist.“

 

Singen unter der Dusche machen eher Amateure, du auch?

KØLEEN: „Ich glaube, ich habe noch nie unter der Dusche gesungen … Vielleicht einmal vorbereitet für ein Konzert, aber eigentlich noch nie gemacht, glaub ich (lacht).“

 

Dein Mantra, Lebensmotto, Lieblingszitat?

KØLEEN: „Egal wie schmerzhaft und schwierig das Leben im Moment gerade scheint, morgen wird die Sonne wieder aufgehen. Und wenn Wolken davor sind, scheint die Sonne ja trotzdem, du siehst sie nur nicht. Also weitermachen und immer positiv bleiben. Das Leben wird wieder besser werden. Man selbst ist dafür verantwortlich wieder glücklich zu sein. Jeder Mensch hat das Recht darauf glücklich zu sein.“

 

Das waren sehr schöne Schlussworte! Vielen Dank nochmals für deine Zeit! Bis bald.

 

Interview / Fragen / Recherche: 

POPMAGAZIN.at / Hans Juergen Gernot Miggl, hans-juergen.miggl@popmagazin.at

Produktion / Transkription / Text:
POPMAGAZIN.at / Jelena Petener, jelena.petener@popmagazin.at, 06.05.2022