WIEN. Nach einem "Dance Monkey"-Cover und über neuneinhalb Millionen Aufrufen auf YouTube, ist Stephanie Madrian auch weit über die Landesgrenzen Österreichs bekannt. Nun steht die hochtalentierte Kärntnerin im Semifinale von Starmania21. Was die 23-jährige modeaffine Klagenfurterin über Freizügigkeit im Fernsehen und Bühnenoutfits denkt und wovor sie Angst hat, verriet sie im POPMAGAZIN-Interview mit Redakteur Hans Juergen Gernot Miggl. Und wie sie mit Männern umgeht, die sie online anbaggern wollen.
POPMAGAZIN: Dein Auftritt in der ersten Qualifikationsrunde mit Adeles Song "Rolling In The Deep" liegt nun schon einige Wochen zurück. Was hat sich bei dir in den letzten Wochen getan? Wie nimmst du die Starmania-Zeit wahr?
STEPHANIE MADRIAN: „Als ich nach dem ersten Wochenende bei Starmania zuhause angekommen bin, fiel eine Last von mir, da ich es weiter schaffte. Es war eine megacoole Erfahrung, aber eine dennoch sehr anstrengende Woche. Ich habe mir die Kritik der Jury zu Herzen genommen und habe versucht an den Emotionen zu arbeiten und auf Texte bei verschiedenen Songs besser einzugehen, um mich eben in die Songs hineinversetzen zu können. Am Samstag (20.03.) erfuhren wir, welche Songs wir performen werden. Also habe ich bis dahin mit den verschiedenen Songs geübt, Gesangstraining gemacht und an meiner Performance gearbeitet."
Du hast fürs Semifinale mit "Euphoria" von Loreen einen richtig tollen ESC-Klassiker bekommen. Hast du dazu auch eine Verbindung?
STEPHANIE: „Ich singe den Song erst seit eineinhalb Wochen. "Euphoria" kannte ich davor zwar schon lange, aber gesungen hatte ich ihn noch nie. Da es ein richtiger Powersong ist, habe ich natürlich versucht die Lyrics mit meinem eigenen Leben zu verbinden. Während der Performance habe ich nun einen richtigen Bezug dazu bekommen. Ich werde versuchen in den Song zu versinken auf der Bühne."
In der ersten Qualifikationsrunde hattest du ein ziemlich cooles Outfit. Wie viel Prozent von dir steckte da drinnen? Wie viel hast du mitentschieden?
STEPHANIE: „Oberteil, die Schuhe und BH waren von mir, einzig die Hose nicht. Es war ein Outfit, das ich auch sonst sehr gerne trage. Ich hätte es wahrscheinlich so nicht für die Bühne ausgewählt, da es sehr freizügig war. Im Endeffekt hat es aber gepasst und hat auch einen Teil von mir widergespiegelt."
Du hast es bereits erwähnt: Freizügigkeit im Fernsehen. Wie geht es dir dabei? Wie viel nackte Haut ist für dich bei einer Show in Ordnung?
STEPHANIE: „Ich bin generell der Meinung, dass die Person, die sich zeigt, sich selbst wohlfühlen soll. Ihr muss es gefallen. In dieser Hinsicht bin ich eigentlich ziemlich locker, aber mein Outfit ging schon so in Richtung Grenzwert. Dieses Mal wird es ein gänzlich anderes Outfit werden. Es wird wieder einen anderen Teil von mir zeigen."
Klingt spannend! Angenommen du hättest bei Starmania nicht teilgenommen und würdest die Semifinal-Shows zuhause vorm Fernseher verfolgen. Für wen würdest du voten, wenn man schon mitbestimmen könnte?
STEPHANIE: „Das kann ich so nicht sagen. Da gibt es so starke Leute, die mit dabei sind. Es gibt niemanden, wo ich sagen würde, dass der schlecht ist. Ich könnte echt niemanden als meinen Favorit herauspieken."
Das Niveau ist wirklich sehr hoch. Was würde sich bei dir ändern, wenn du das Finale erreichst oder Starmania21 sogar gewinnst? Hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?
STEPHANIE: „Es geht mir im Prinzip darum, mir ein festes Standbein in der Musikbranche aufzubauen. Unbedingt gewinnen muss ich nicht. Aber, natürlich: Jeder will gewinnen! Ich möchte einfach hauptberuflich von meiner eigenen Musik leben können. Das wäre mein Ziel. Vielleicht auch, dass jemand auf mich zukommt, mich entdeckt und meine Musik machen lässt."
Wer aus deinem Umfeld gibt dir in diesen Wochen richtig viel Kraft?
STEPHANIE: „Meine ganze Familie, Freunde und mein Partner. Er ist eigentlich auch der Grund, warum ich bei Starmania mitmache. Er hat mich motiviert, dass ich mich bewerbe. Großes Dankeschön an ihn!"
Als gut aussehende Frau, die nun im Rampenlicht steht, bekommst du sicherlich auch Nachrichten, die zweideutig sind. Oder sagen wir es gleich, wie es ist: Wie gehst du damit um, wenn ich wer online anbaggert?
STEPHANIE: „Ich muss sagen, dass ich versuche auf alle Nachrichten zu antworten, die ein normales Kompliment sind oder konstruktive Kritik enthalten. Also etwas Anständiges. Bei anrüchigen Nachrichten, antworte ich nicht."
Auf Social Media bekommt man nicht nur schöne Nachrichten, sondern auch Hassmails oder fiese Kommentare. Wie gehst du damit um?
STEPHANIE: „Auf Starmania bezogen, habe ich echt noch keine einzige negative Nachricht bekommen. Wenn es so etwas mal gibt, dann lasse ich es nicht an mich heran. Konstruktive Kritik, auch wenn sie negativ ist, nehme ich gerne auf. Beschimpfungen lass ich nicht zu."
Wie hat es bei dir mit der Musik begonnen?
STEPHANIE: „Ich habe schon als Kind gerne gesungen. Zuerst nur für mich oder meine Familie. Ich habe lange getanzt, also war auch schon dieses Hobby mit der Musik verbunden. Dann ging es auch ein wenig in Richtung Musical. Als ich in der Jugend mal sang, sagte meine Mama zu mir: "Stephanie, du musst singen! Das muss man fördern!" Sie meldete ich zum Gesangsunterricht an. Dafür bin ich ihr voll dankbar! Dort hatte ich echt viel dazugelernt."
Du machst tolle Coversongs. Manche sind auf YouTube richtig durch die Decke gekracht, allen voran "Dance Monkey". Ist das eine Nummer, die du noch immer hören kannst?
STEPHANIE: „Ich würde "Dance Monkey" auf jeden Fall wieder performen, da ich einfach eine Verbindung zu diesem Song habe. Es war für mich damals ja ein Erfolg. Der Song ist etwas Besonderes für mich. Wenn ich ihn in einer TV-Show bekommen hätte, würde ich mich aber nicht für diesen Song entscheiden. Das wäre für mich einfach viel zu aufgelegt."
Wovor hast du generell Angst?
STEPHANIE: „Die größte Angst habe ich, dass irgendetwas mit meiner Familie oder mit meinem Freund, er zählt für mich zur Familie, passieren würde. Auf Starmania bezogen, habe ich keine Angst, denn das Schlimmste, das passieren könnte ist, dass ich rausfalle."
Welche Sprachen sprichst du?
STEPHANIE: „Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch."
Welche Künstlerinnen oder Künstler gefallen dir?
STEPHANIE: „Zum Beispiel Pink, Christina Aguilera, Whitney Houston, Mariah Carey, Adele, Ariana Grande. Also Künstlerinnen, die alles mit ihren Stimmen machen können. Auch Eminem finde ich voll cool. Auch, wenn das komplett etwas Anderes ist. Ich möchte mir gerne von jedem ein bisschen etwas abschauen."
Du bist sehr fashionaffin. Wie viel Geld gibst du monatlich für Mode aus?
STEPHANIE: „Ja, genau. Derzeit eigentlich voll wenig, auch wegen Covid. Man kann ja nicht ins Ausland fahren zum Shoppen. Aufgrund einiger Instagram-Kooperationen, habe dennoch das Glück, tolles Gewand zu bekommen. Ich liebe Mode!"
Wer ist dein Lieblingsdesigner? Welches Teil magst du unbedingt mal haben, wenn du es dir leisten kannst?
STEPHANIE: „Marken sind mir nicht so wichtig. Wenn ich etwas sehe, das mir gefällt, ist es mir egal, ob es nur zehn Euro oder mehr kostet."
Wie oft hast du schon dein Handy zerstört?
STEPHANIE: (lacht) „Zwei Mal schon. Zuletzt auch in der Starmania-Zeit. Es war richtig blöd. Ich hatte das Handy erst zwei Jahre. Es war fast wie nagelneu, als es mir auf den Marmorboden fiel. Es war gleich vollkaputt!"
STECKBRIEF: STEPHANIE MADRIAN
Alter: 23 Jahre.
Lebt in Klagenfurt (Kärnten).
Studiert Romanistik in Klagenfurt.
Hobbys: Singen, Tanzen, Sport, Windsurfen, in den Süden reisen ("Bin ein riesiger Meerfan. Habe sogar ein Tattoo einer Welle mit einem Sonnenuntergang. Und auch ein griechisches mit dem Schriftzug αδελφή - adelfí (heißt Schwester)).
Lieblingsspeise: Griechisch ("Mag ich mega gerne!"), Kasnudeln, mediterrane Kost.
Lieblingsgetränk: Wasser und „ab und an ein Glasl Wein."
Lieblingsreiseziel: „Spanien. Generell mag ich den Süden sehr gerne. Auch, weil ich die Sprache liebe. Sonst bin ich gerne auf den griechischen Inseln, da ich auch windsurfe. Amerika oder Südamerika würde mir auch gefallen, dort war ich noch nie. Eigentlich will ich überall hin, wo es warm ist."
Lebensmotto / Einstellung: „Mir ist es einfach wichtig, dass man so ist, wie man sein will. Also, dass man sich nicht verstellen muss. Mir ist es bei einer Person auch wichtig, dass man alle Seiten sieht. Es gibt nicht nur die eine Seite. Man muss immer alles sehen." / „Einfach das machen zu können, das einem Spaß macht."
Angenommen du hast nur fünf Euro für einen tollen Abend zur Verfügung. Mit wem würdest du ihn verbringen und was macht ihr damit?
STEPHANIE: „Ich würde nur eine Kleinigkeit damit kaufen. Dann mich mit meinem Freund irgendwo hinchillen, entweder - falls wir gerade dort sind - am Meer oder an einem anderen Ort, wo niemand ist und einfach den Sonnenuntergang geniessen."
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