WIEN / BAD AUSSEE. Erstmals veröffentlichte Jazzsängerin SIMONE KOPMAJER mit Christmas ein Weihnachtsalbum.
Klassische Weihnachtssongs verschiedener Kulturen verpackte die Steierin dafür in ein neues jazziges Kleid. POPMAGAZIN-Redakteur Hans Jürgen Miggl sprach mit ihr über Weihnachtsbräuche, das Keksebacken, was sie an Viktor Gernot schätzt und welches Weihnachtslied sie nicht mehr hören kann.
POPMAGAZIN: Dein Christmas-Album versetzt einen selbst in dieser schwierigen Zeit schnell in Weihnachtsstimmung. Wolltest du schon immer eine Weihnachts-CD aufnehmen?
SIMONE KOPMAJER: Das war eigentlich mein großer und sehnlichster Wunsch. Ich liebe Weihnachten. In meiner Kindheit feierten es meine Eltern so richtig schön mit uns. Die Lieder rund um die Advent- und Weihnachtszeit waren für mich immer sehr wichtig. Ich kann mich noch immer an das gemeinsame Spielen und Musizieren erinnern. So hatte ich es immer wieder im Kopf, dass ich gerne ein Weihnachtsalbum aufnehmen wollte. In den letzten Jahren wurde es immer konkreter. Pro Jahr schrieb ich zwei, drei Lieder auf meine Liste. Als ich genug Songs gesammelt hatte, dachte ich mir: Nun ist die Zeit reif dafür! Es war mir zugleich ein Anliegen die verschiedenen Kulturen zu verbinden. Meine Musiker aus Amerika in die Produktion zu involvieren, gleichzeitig unsere traditionellen Instrumente wie die Harmonika einzusetzen und damit unsere Volksmusik mit der Jazzmusik aus New York zusammenzuführen. Ich wollte beide Welten verbinden.
Erstmals singst du auch auf Deutsch. War es eine Überwindung für dich?
SIMONE: Ehrlich gesagt ja, da ich es nicht gewohnt bin mich so zu hören und es nie zuvor versucht habe. Während der Aufnahmen hatte ich mich aber immer mehr daran gewöhnt.
Mit Viktor Gernot hast du zum Hit Baby, It's Cold Outside in Wien ein stimmiges Video gedreht. Woher kennst du ihn?
SIMONE: Erstmals begegneten wir uns im Rahmen eines Interviews mit Marianne Mendt. Viktor Gernot kennt meine Musik schon lange und hat auch CDs von mir zuhause. Als Kabarettist habe ich ihn immer sehr verehrt. Eine Freundin spielte mir einige Aufnahmen von ihm und seiner Big Band vor. Da dachte ich mir: Wahnsinn, was für eine tolle Stimme! Ich habe ihn einfach direkt gefragt und er stimmte einer Zusammenarbeit sofort zu!
Neben dem Duett mit Viktor Gernot, singen u.a. Ina Regen, Willi Resetarits und die Schick Sisters mit dir. Welche Kriterien hattest du bei der Auswahl der Songs?
SIMONE: Ursprünglich hatte ich 25 Songs und habe sie dann auf 16 reduziert. Es war schwer, weil es so viele tolle Lieder sind, die ich mit etwas in Erinnerung bringe oder mir von der Melodie her so richtig schön ins Ohr gehen. Natürlich auch Klassiker, die einfach nicht fehlen dürfen auf so einem Werk. Es war wichtig für mich, dass die Lieder, mit denen ich als Kind in Bad Aussee im Salzkammergut aufgewachsen bin, wie z. B. Leise rieselt der Schnee oder Es wird scho glei dumpa, ihren Platz auf meiner Platte finden. Diese Lieder habe ich mit meinem Team in ein jazziges Kleid verpackt. Zum Großteil wurde das Album in New York aufgenommen. Und einige Songs bei Geri Schuller in Wien. Für die Leute in New York war es natürlich Neuland Songs wie Leise rieselt der Schnee aufzunehmen. Wenn man mitten in der Produktion ist, denkt man aber nicht nach, woher der Song kommt. Es ist einfach zeitlos schöne Musik.
Wie kann man sich Weihnachten im Hause Kopmajer und in deiner Familie vorstellen?
SIMONE: Wir gehen gerne in die Christmette. Ebenso ist das Weihnachtsmenü wichtig. Und noch wichtiger für mich sind die Kekse. Schon in der Vorweihnachtszeit wird bei uns eifrig gebacken und das Haus festlich dekoriert. Natürlich wird musiziert und gesungen. Wichtiger ist mir mittlerweile das Drumherum wie das gemeinsame Spazierengehen im Schnee und das Warten aufs Christkind.
Sehr schön! Was ist deine weihnachtliche Lieblingsmehlspeise?
SIMONE: Gerne backe ich Vanille- und Schokokipferl nach einem Rezept meiner Mama. Und auch Schokokugeln, die in Streuseln gewälzt werden.
Mit welchem Geschenk kann man dir eine Freude machen?
SIMONE: Mit etwas Selbstgemachtem oder Süßem. Und mit allem, das von Herzen kommt. Ehrlicherweise schenke ich lieber selber, als beschenkt zu werden. Ich liebe es, wenn ich die Präsente schön verpacken kann und freue mich auf die Reaktion meines Beschenkten.
Gibt es ein Weihnachtslied, das du nicht mehr hören kannst?
SIMONE: Last Christmas kann ich echt nicht mehr hören, obwohl es an sich ein recht schönes Lied ist. Aber auf meiner Platte wollte ich es niemanden mehr antun. Es wird einfach zu oft gespielt.
